Die Müllionäre von Großhansdorf
Im ›Waldreiter‹ stand es, und auf Plakaten war‘s zu lesen: Der Heimatverein lud alle Großhansdorferinnen und Großhansdorfer am Samstag, 15. März, zur ›Waldreinigung‹ ein. An diesem Morgen hielt sich die Sonne vorhersehbar bedeckt, und es war unangenehm kalt. Trotzdem versammelte sich unverdrossen um 10 Uhr auf dem Waldparkplatz am Waldreiterweg eine kleine Menschenmenge zum Großreinemachen. Wie in den Vorjahren lagen Zettel auf langen Tischen aus, damit sich die ›Müllionäre‹ ein Revier zum Sammeln von Sachen aussuchen konnten, die andere in Herbst und Winter unachtsam oder sogar absichtlich weggeworfen hatten. Mit schwarzen Müllsäcken und Handschuhen hatte der AWSH-Südstormarn die bürgerliche Aktion unterstützt. Dieses Mal waren besonders kleine Handschuhgrößen gefragt, denn viele junge Eltern waren mit ihren Kindern gekommen. Grischa Gaede auf dem Anhänger hatte mit dem Austeilen der Handschuhe allerhand zu tun. »Meine passen mir nicht!« – »Dann zeig mal deine Hände.« – so ein Dialog am Wagen. Und dann gab es da auch noch die Attraktion des Oldtimer-Treckers von Detlef Dühring, der mit dem Anhänger eine Gruppe in Großhansdorfs Außenbezirke karrte. Die Familien mit ihren Kindern waren ausgerüstet mit Bollerwagen und Karren, als ginge es auf einen Ausflug. In warmer Kleidung und guter Stimmung schritten kurz nach zehn Uhr die kleinen Sammeltrupps zur Tat.
  Gegen 12 Uhr waren dann alle Teilnehmer eingeladen, sich in der Mensa des Schulzentrums in Schmalenbeck wieder einzufinden für eine kräftige Erbsensuppe und Würstchen. Einige brachten stolz ihre vollgefüllten Müllsäcke mit dorthin, gleichsam als Trophäen. Allein das, was sich vor der Mensa ansammelte, füllte die Ladefläche des Lastwagens, den die Gemeinde einschließlich der Fahrerin Yvonne Lüders bereitgestellt hatte. Die junge Frau opferte an diesem Samstag ihre Wochenend-Freizeit – gern, wie sie betonte.
 Auf dem Schulgelände hatte Detlef Dühring seinen Wagen hinter dem Trecker stets vollgeladen, um Runde um Runde vorwiegend mit begeisterten Kindern zu drehen. Währenddessen trudelten immer noch Sammler ein, und es bildete sich eine Schlange an den Suppentöpfen. Kinder bekamen ihr Würstchen auf die Hand, Erwachsene in den Teller. Sabine Osterloh, ihre Tochter Christina, Erika Lembcke und Marion Krohn hatten mit der Essens- und Getränkeausgabe viel zu tun. »Wer bezahlt das eigentlich alles?« wurde gefragt. »Das sponsort der Heimatverein«, war die Antwort. Hinzugefügt wurde dann, man könne auch für einen kleinen Mitgliedsbeitrag die Arbeit des Vereins unterstützen. Außerdem stand ein Spendenschwein für einen anerkennenden Geldbetrag bereit.
Viele Großhansdorfer haben dieses Mal mitgemacht, und sie und ihre Kinder hatten Spaß dabei. Überhaupt – so viele Kinder waren noch nie dabei. Großhansdorf wird immer jünger! Die Organisatoren schätzen, dass etwa 50 Erwachsene und 50 Kinder dabei waren. Wir sollten allerdings nicht vergessen: Es waren auch ältere ›Veteranen‹ wie jedes Jahr dabei.
Peter Tischer

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