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Jubiläum 70 Jahre

Großhansdorfer feiern ›70 Jahre Heimatverein‹

Es braucht schon etwas Mut, Ende September zu einer Open-Air-Veranstaltung einzuladen. Kurz vor dem 22. September 2018 fiel dem Sommer plötzlich ein: Nun ist es aber genug, ihr lieben Leute. Das war für die Organisatoren der Jubiläumsfeier natürlich ziemlich schockierend. Dennoch – der Tag begann zwar kühl, aber mit strahlend blauem Himmel. Das war angesichts der Vorhersage schon viel Gunst des Wettergottes.

Musikzug RellingenUm 13:00 Uhr startete, angeführt vom Musikzug Rellingen, ein bunter Umzug vom Parkplatz gegenüber dem U-Bahnhof Großhansdorf. Begleitet von der blaublitzenden Polizei und unserer Freiwilligen Feuerwehr marschierte man mit flotter Musik über Schaapkamp, HoisdorferLandstraße, Hansdorfer Mühlendamm und Radeland zum Schullandheim Erlenried. Einige Passanten am Straßenrand staunten nicht schlecht. »Was ist das denn?« fragte eine junge Frau mit Kinderwagen den begleitenden Fotografen. Antwort: »Der Heimatverein feiert sein 70-jähriges Bestehen!« Ein älterer Großhansdorfer freute sich: »So etwas hat es in Großhansdorf ja schon lange nicht mehr gegeben. Das finde ich toll!« Ein echter Hingucker in diesem Zug war der historische Trecker mit allerlei gut gelauntem Volk auf dem Anhänger. Der Fahrer Detlef Dühring ließ auch gern mal das trötende Horn seines liebevoll restaurierten Gefährts ertönen, zur allgemeinen Freude der Teilnehmer. Durch das Spektakel animiert liefen dem Umzug spontan noch weitere Großhansdorfer zu.

Michael Haarstrick BegrüßungsredeGünter Klose mit seiner NyckelharpaAuf dem Freigelände des Heims veranstaltete der Musikzug zum Abschluss noch ein Platzkonzert. Den Zuschauer und Zuhörer gefielen die flotten Rhythmen dieser Marching Band. Die intonierte ganz anders als das Tschingderassabum, was manch einer von einer solchen Kapelle erwartet hatte. In seiner Begrüßungsrede ging der kommissarische Vorsitzende des Heimatvereins darauf ein, welche Wandlungen der Heimatbegriff in 70 Jahren erfahren hat. Der Heimatverein sehe seine Aufgabe darin, den Großhansdorfern eine Möglichkeit zu geben, sich mit ihrem Ort zu identifizieren, ihn als ihre Heimat zu pflegen und zu fördern.

Rede des Bürgermeisters  In seinem anschließenden Grußwort unterstrich Bürgermeister Voss den Wert von ehrenamtlichem Engagement in unserem Ort. Er begrüße, dass der Verein Traditionen bewahre, sich aber verstärkt bemühe, den Menschen im Ort zeitgemäße Angebote zu machen. In den vergangenen Jahren habe sich die Gesellschaft stark verändert. Dem Heimatverein sei es immer darum gegangen, den Großhansdorfern einen lebendigen Bezug zu ihrem Heimatort zu vermitteln. Er selbst habe einmal an einer frühmorgendlichen Vogelstimmen-Wanderung des Heimatvereins teilgenommen und sei dafür zu einer Tageszeit aufgestanden, zu der Nachtschwärmer ins Bett gehen. Ein tolles Erlebnis sei das gewesen, an das er gern zurückdenke. Wir werden seine Rede im nächsten Waldreiter abdrucken.

Archiv-StellwandEiswagenGrillstand JugendfeuerwehrKruse VortragKuchenstand HeimatvereinLeseonkel-KehlNach dieser Eröffnung der Veranstaltung nahmen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher das kulturelle und kulinarische Angebot in Beschlag. Die Organisatoren konnten sich freuen: Viele Familien mit Kindern waren gekommen. Für sie und für die ältere Generation war viel im Angebot. Die Jugendsparte des Sportvereins Großhansdorf hatte einen spielerischen Fußball-Parcours aufgebaut. In einem XXL-Kicker konnten Kinder als lebendgroße Figuren ihre Geschicklichkeit ausprobieren.

XXL-KickerIn einem Raum des Gebäudes konnten die Besucher bei einem ›Historischen Rundgang‹ verfolgen, wie sich der Ort seit Beginn des letzten Jahrhunderts verändert hat. Die von Richard Glischinski produzierte Bilderschau zeigte auf alten Postkarten und einem eingeblendeten Plan Orte und Gebäude, die inzwischen völlig verschwunden sind oder sich total verändert haben. Das Interesse daran war groß – und der Raum dafür leider zu klein. Im Wechsel dazu brachte Detlef Kruse seinem Publikum in einer PowerPoint-Präsentation anschaulich nahe, welche Ereignisse unser Ort und seine Bewohner seit seiner Gründung im Mittelalter durchlebten. Beide Vorträge fanden starkes Interesse. Zuschauer meinten danach, man sollte diese Vorträge noch einmal in einem größeren Rahmen zeigen. Im Vorraum konnten sich die Besucher vergrößerte Kopien des ›Waldreiter‹ aus dem neuen Archiv anschauen, das der Heimatverein zurzeit digital erstellt.

Treckerfahrer Detlef DühringAuf kulinarischem Gebiet war auch einiges los: Die Jugendfeuerwehr brutzelte Würstchen und Steaks und musste einmal Nachschub besorgen. Mit einem derartigen Fleischhunger hatten sie nicht gerechnet. Ein Food-Truck, ein umgebautes, ehemaliges Feuerwehrauto, bot leckere vegetarische Speisen an. Eine heiße würzige Kürbissuppe tat bei der kühlen Witterung gut. Der gut besuchte Getränke-Stand hätte mit einem Glühwein am Abend noch zusätzlich punkten können. Die Waffelbäckerinnen der Grundschule Schmalenbeck konnten die Nachfrage nach ihren großen, leckeren Waffeln kaum bewältigen, obwohl sie fünf Riesenschüsseln Teig mitbrachten. Direkt daneben wirbelten Elke Meyer und Marion Krohn am Kuchenstand, auch ständig um Nachschub bemüht: Kaffee kochen ohne Ende, neue Leckereien auftischen. Über 20 selbstgebackene, gespendete Kuchen konnten sie verkaufen.

Tanzende WaldzwergeIm Mal- und Bastelwettbewerb ›Mein Großhansdorf‹ wurden die Gewinner prämiert: In der Rubrik unter 6 Jahre gewannen Elise Fedder (1. Platz), Tamme Hache (2. Platz) und Gustav Kühn (3. Platz); über 6 Jahre Paula Biederbick (1. Platz), Sophia Rasmussen (2. Platz) und Talea Tiarks (3. Platz); ab 10 Jahre Finja Marieke Schraplau (1. Platz), Isabell Fölsch (2. Platz) und Sintje Schraplau (3. Platz); in der Extrarubrik ›Basteln‹ Leyla Bolut (1. Platz), Emma Haberzeth (2. Platz) sowie Max und Friedrich Tonn (3. Platz).

Gewinner MalwettbewerbAuf dem Gelände gibt es eine geräumige Kota. Hier las der ›Leseonkel‹ Stefan Kehl Kindern vor. Günter Klose ließ auf der überdachten Bühne seine ›Waldzwerginnen‹ auftanzen. Anschließend führte der begeisterte Schwedenfan seine Nyckelharpa vor und entlockte dem urigen, selbstgebauten Instrument schwedische, traditionelle Volksmusik.

Die beiden DJs Michi und Franky, die die Veranstaltung musikalisch versorgten, legten am Nachmittag extra für die Kleinen auf. Daraus wurde zeitweilig ein Eltern-Kinder-Tanz, der alle herrlich amüsierte. Detlef Dühring meinte nach Abschluss seiner Trecker-Rundfahrten, er sei an die 30 mal zum Gaudi seiner Fahrgäste unterwegs gewesen. Die Shuttle-Busse vom Taxi-Dienst Illing und vom Rosenhof haben gute Dienste geleistet. Viele Gäste kamen mit dem Fahrrad – trotz des teilweise bedenklichen Wetters.

Musikalischer Abschluss war der Auftritt des Vokal- und Instrumental-Duos ›Urban Beach‹. Die beiden Musiker Farhad Heet und Martin Röttger spielten nicht nur fantastisch, sondern hielten einen köstlichen Dialog mit ihrem inzwischen ziemlich verfrorenen Publikum.

Urban BeachBeeindruckend las sich auf einer Tafel das ›Who’sWho‹ der Großhansdorfer Geschäftsleute, die die Feier und den Malwettbewerb finanziell großzügig unterstützten und so maßgeblich zum Erfolg beitrugen.

Auch wenn einiges im Timing an diesem Event nicht ganz hinhaute, bestätigte der Erfolg der Veranstaltung das Wagnis, das der Heimatverein mit diesem Fest eingegangen war. Das kleine Organisationsteam hatte schon im letzten Jahr einen Veranstaltungsort und einen Termin gesucht. So fand man schließlich einen Termin im Schullandheim, das stark frequentiert wird von Schulklassen und Gruppen. Den Sommerzauber der Gemeinde konnten die Organisatoren natürlich nicht ganz ersetzen, aber die Veranstalter konnten mit dem ›Erlenried-Zauber‹ dem Gemeindeleben ein zauberhaftes Element hinzufügen.

Peter Tischer

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